Folgender Termin wird auf facebook u.a. via SCD verbreitet.
Jeder kann sich hier selber ein Bild vom Text machen...ich finde, es ist immer ein zweischneidiges Schwert und von UD wird in der Regel nur IHRE Seite gesehen.
In diesem Sinne,
der boarder
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Was? F95-Fandemo: Reclaim The Game! Fußball zurück zu den Fans!
Wie? Laut, bunt, kreativ, friedlich
Wann? Freitag 31.8 , 18.00 Uhr
Wo? Vom Flinger Broich in die Altstadt
Wer? Alle Fortuna-Fans!
Wir möchten euch ausdrücklich um die Einhaltung folgender Verhaltenshinweise bitten:
Sprecht bei Problemen die Fanordner an!
Bleibt friedlich und lasst euch nicht provozieren!
Kein Pyro/keine Vermummung!
Selbstverständlich sind ebenso wie in Fortunas Stadionordnung Kleidungsstücke mit rechtsradikalen Aussagen unerwünscht!
Aufruf:
15 lange Jahre haben wir gewartet. 15 lange Jahre wurden wir von all den anderen nur noch müde belächelt. Doch nun sind wir zurück in der Bundesliga, und eine schier grenzenlose Euphorie ist mit all ihren schönen und schlechten Seiten rund um unsere Fortuna entstanden. Aber die Lust auf das erste Bundesliga-Heimspiel seit 1997 ist vielen in den vergangenen Wochen und Monaten vergangen.
Zu viele selbst ernannte Experten der Marke Kerner durften seit dem Relegations-Rückspiel gegen Hertha ihren populistischen Schwachsinn in irgendwelche Mikrophone plappern. Zu viele pseudokritische JournalistInnen schwangen die verbandstreue Moralkeule. Zu viele FunktionärInnen und PolitikerInnen versuchten das zu erklären, was sie niemals aus der Nähe erlebt, geschweige denn verstanden haben.
Das Ergebnis dieser Lawine aus Dummheit, Ignoranz und 50er-Jahre-Denken erleben wir gegen Ostholland und Freiburg. Jeweils rund 24.000 Fans werden ausgeschlossen. Dazu darf unser Verein 150.000 Euro Strafe zahlen. Man wolle ein Exempel statuieren, damit endlich Frieden herrsche in den hiesigen Stadien und die Sicherheit gewährleistet ist, heißt es von Seiten des durch und durch korrupten DFB. Ein Verband, der gemeinsam mit der DFL nur einen Zweck zu haben scheint: Den maximalen Profit aus dem Profifußball zu quetschen.
Nichts anderes steht hinter diesem und so vielen anderen Urteilen des DFB-Gerichts. Zu keinem Zeitpunkt der den Namen nicht verdienenden Debatte geht es wirklich um die Sicherheit der ZuschauerInnen. Würde diese jemanden aus dem Kreis der alten Verbands-Herren interessieren, gäb es keine Prügeleinheiten der Polizei, die in vollbesetzte Blöcke stürmen, um Menschen gewaltsam festzunehmen, die Aufkleber kleben oder eine Bengale zünden. Noch nie in der langen Geschichte des Fußballs gab es eine Saison, in der die Zahl der Verletzten durch Polizeiknüppel oder Pfefferspray nicht mindestens zehn Mal so hoch war wie die durch Pyro.
Wenn es den Verbänden um das Thema Sicherheit geht, dann immer nur um die Sicherheit der Durchführung der Veranstaltung. Nichts und niemand darf den perfekt inszenierten Ablauf eines Profifußballspiels stören. Denn kommt die Show einmal ins Stocken, stört das auch die mediale Aufarbeitung und dadurch die Vermarktung. Also wird alles unternommen, um denjenigen, die eine Menge Geld für Sponsoring und Übertragungen zahlen, ein perfekt zu vermarktendes Produkt zu liefern. Im Gegenzug wird logischerweise alles dafür getan, um diejenigen zu stoppen, die sich ein Stück Freiheit erkämpfen und den Fußball so leben, wie sie wollen. Dabei geht es aber nicht um ausufernde Randale, ständige Spielabbrüche oder verantwortungslose und exzessive Pyroshows. Dass diese sanktioniert werden, wird niemand ernsthaft kritisieren.
Doch so etwas braucht es schon lang nicht mehr, um die Härte der außerhalb des Grundgesetzes stehenden DFB-Justiz zu spüren. Nun reichen ein paar Bengalische Feuer, die über Jahrzehnte wie selbstverständlich zur Fankultur gehörten. Nun reicht ein Platzsturm, der über Jahrzehnte eine völlig normale Art der Aufstiegs- oder Meisterschaftsfeier war. Keine Frage, natürlich war er zu früh. Natürlich war es eine völlige Dummheit. Aber eben auch nicht mehr. Es gab keine Verletzten, keine Pöbeleien, keine Angriffe auf irgendwelche Menschen.
Doch durch die widerliche Skandalisierung der Meinungsoberen ist den Richtern jede Verhältnismäßigkeit abhanden gekommen. Immer häufiger werden ganze Kurven gesperrt, ausschließlich Stehplätze natürlich. Aus verhandlungstaktischen Gründen verwendete Begriffe wie „Blutbad“ oder „Todesangst“ wurden ungefiltert übernommen. Polizeiberichte ohnehin. So schlimm war es noch nie, plötzlich schien der komplette Fußball auf der Kippe zu stehen. Und anstatt zu deeskalieren und zu versachlichen, nehmen PolitikerInnen, FunktionärInnen und JournalistInnen diese Vorlagen immer mehr auf.
Dabei war es noch nie ungefährlicher, ein Profispiel zu besuchen. Nie gab es im Verhältnis zur Zuschauerzahl weniger Verletzte – und da sind die Hunderten durch die Polizei bereits eingerechnet. Doch gleichzeitig erleben wir die härtesten Strafen und die meisten Maßnahmen, um Fußball zu einem profitorientierten Event zu machen. Stehplatzbereiche werden kleiner, VIP-Blöcke größer, die Anstoßzeiten werden unfreundlicher für (Gäste)Fans, aber besser fürs Fernsehen, Karten werden teurer, um wirtschaftlich schlechter Gestellte automatisch auszuschließen. Logisch, erwünscht ist nur der, der konsumiert. Ständig wird behauptet, Fußball sei ein Volkssport, doch Verbände und Vereine tun alles dafür, um eben nicht für jeden da zu sein. Der Fußball soll reingewaschen und ein exklusives Event für BesserverdienerInnen werden.
Deshalb haben die Verbände auch gar kein Interesse, sich mit kritischen Fans auseinanderzusetzen. Zu den unzähligen Runden Tischen und „Expertenrunden“ werden wir nicht geladen. Sie reden über, aber nicht mit uns. Und unser Verein macht trotzdem mit, weil er Angst hat, sich mit dem Verband anzulegen. Einzig die Führung von Union Berlin hatte den Mut, das für die nach Strafen und Durchgreifen dürstende Stammtisch-Öffentlichkeit gemachten Treffen zu boykottieren. Wir fordern nicht, dass sich unser Verein aus Debatten generell raushalten soll, aber er soll erkennen, wann ein Runder Tisch ergebnisorientiert, und wann er populistisch und ohne Ziel ist.
Gegen all diese Entwicklungen wollen wir am kommenden Freitag auf die Straße gehen. Jetzt ist die Zeit, jetzt geht es um alles. Die neue Saison wird die wichtigste der vergangenen Jahrzehnte. Wir sind kurz davor, alles zu verlieren, was frühere und die heutige Generation aufgebaut haben. Wir dürfen nicht lautlos untergehen und den Fußball denen anderen überlassen. Der Fußball gehört uns allen, nicht nur den alten Herren in den dunklen Anzügen auf der VIP-Tribüne und ihren gezüchteten Konsumenten an den Fanshop-Kassen.
Deshalb: Aufwachen, raus auf die Straße, Maul aufmachen, unbequem sein! Reclaim The Game!
Ultras Düsseldorf 2000
Treffpunkt zur Fandemo: Freitag 31.8 , 18.00 Uhr, vom Flinger Broich zur Altstadt.